„Das Jucken ist unerträglich und raubt mir den Schlaf. Die Schwellungen sind manchmal so ausgeprägt, dass ich mich in der Öffentlichkeit unwohl fühle. Die Unsicherheit darüber, wann der nächste Ausbruch kommt und wie schwer er sein wird, begleitet mich ständig. Diese Ungewissheit hat dazu geführt, dass ich soziale Aktivitäten meide und mich oft zurückziehe.“
So ähnlich schilderte mir einmal ein Patient seine Symptome. Er sprach von der Neselsucht.
In diesen wenigen Sätzen ist für mich wirklich das Leid durch die Erkrankung spürbar. Dieser Juckreiz, der durch nur wenige Sachen gelindert werden kann, ist grausam. Ich kenne Patienten die mir sagen, dass sie sich so lange kratzen, bis sie Schmerzen haben, denn der Schmerz sei leichter zu ertragen, als der Juckreiz.
Nesselsucht, auch als Urtikaria bekannt, ist eine häufige Hauterkrankung, die sich durch juckende, erhabene Quaddeln auf der Haut auszeichnet. Diese Quaddeln sind oft von Rötungen umgeben und können in ihrer Größe und Form variieren. Sie erscheinen typischerweise plötzlich und können innerhalb von Stunden oder Tagen wieder verschwinden.
Jeder Vierte leidet einmal in seinem Leben unter einer Nesselsucht.
Die Ursachen der Nesselsucht sind vielfältig und reichen von Allergien über physikalische Reize bis hin zu emotionalem Stress.
Wenn man sich die Ursachen durchliest, hat man das Gefühl, dass einfach alles eine Nesselsucht triggern kann.
Es gibt zwei Hauptarten der Nesselsucht: die akute und die chronische Form. Wobei die akute Form deutlich häufiger auftritt.
Akute Urtikaria tritt plötzlich auf und dauert weniger als sechs Wochen an.
Chronische Urtikaria hingegen hält länger als sechs Wochen an und kann Monate oder Jahre dauern.
Die Symptome der Nesselsucht können sehr unangenehm sein. Neben dem charakteristischen Juckreiz und den Quaddeln können auch Schwellungen der Lippen, Augenlider oder anderer Körperteile auftreten.
Bei Nesselsucht spielt Histamin eine zentrale Rolle.
Histamin ist wie ein kleiner Bote in unserem Körper. Es wird in bestimmten Zellen, den Mastzellen, aufbewahrt. Wenn etwas unseren Körper reizt, wird Histamin freigesetzt. Es sorgt dafür, dass unsere Blutgefäße größer werden und mehr Flüssigkeit durchlassen. Das kann zu Juckreiz und den typischen Anzeichen der Nesselsucht führen.
Deswegen werden als Therapie meist sogenannte Antihistaminika eingesetzt, die die Symptome und vor allem den Juckreiz unterdrücken.
Der fleißige Leser meiner Seite weiß, was jetzt kommt.
Symptome unterdrücken. Das ist nicht meine Art zu arbeiten. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich durchaus, ein bisschen tiefer zu graben, als sich nur die Symptome anzusehen und diese auszuschalten.
Wenn als Ursache eine Histaminintoleranz vorliegt, behandel ich anders, als wenn der Triggerfaktor Stress ist. Zwei völlig unterschiedliche Behandlungsansätze.
Eine gute und ausführliche Anamnese, also Befragung Ihrer Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung bilden die Basis meiner Behandlung. Vermutlich werde ich noch Laboruntersuchungen in Auftrag geben.
Nachdem ich alle Ergebnisse der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und die Laborbefunde gesichtet habe, legen wir einen individuellen Therapieplan für Sie fest.
Eventuell erhalten Sie von mir Mittel zum Einnehmen und Ernährungsempfehlungen sowie Anweisungen für zu Hause.
Wir werden uns regelmäßig in der Praxis sehen und schauen auf ihre akuten Beschwerden und ob sie sich verändern. Und wir arbeiten vor allen Dingen weiter an der Ursache für Ihre Beschwerden.
Je nachdem, welche Ursache es dafür gibt, braucht es für die Behandlung etwas Geduld. Der Körper braucht seine Zeit.
Wenn Sie Fragen dazu haben oder Fragen zu Ihren Beschwerden, sprechen Sie mich bitte an oder buchen ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch zum gegenseitigen Kennenlernen.
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich