Laut dem medizinischem Nachschlagewerk Pschyrembel ist der Durchfall, oder auch Diarrhoe genannt, entweder zu häufige Stuhlentleerung, zu flüssige Stuhlentleerung und/oder das Stuhlgewicht ist vermehrt.
Klingt immer so schön theoretisch und medizinisch.
Etwa 9 Liter Flüssigkeit gelangen pro Tag in den Dünndarm, also den Darmabschnitt, der an den Magen anschließt. Ein Teil durch Nahrungsaufnahme und der größte Teil durch körpereigene Produktion von Verdauungssäften.
90% dieser Flüssigkeit wird aber auch im Dünndarm wieder rückresorbiert, also vom Körper wieder aufgenommen und unser Stuhl dickt damit ein.
Passiert dies aus irgendwelchen Gründen nicht, entsteht Durchfall.
Und das kennt wahrscheinlich fast jeder von uns. Kann akut sein weil man etwas schlechtes gegessen hat, kann aber auch chronisch durch entzündliche Darmerkrankungen sein.
So oder so ist es eine belastende Situation.
Ich habe Patienten in meiner Praxis, die sich nicht mehr aus dem Haus trauen, weil sie immer eine Toilette in erreichbarer Nähe brauchen. Die sich nicht mehr für länger aus dem Haus wagen weil sie wissen: „Wenn ich muss, dann muss ich!“ Und sie keine Lust haben, sich hinter den nächsten Baum zu hocken und es teils zu wirklich unangenehmen und peinlichen Situationen kommt.
Sie können sich bestimmt vorstellen, wie belastend diese Situation sein kann.
Es gibt viele Ursachen für Durchfall. Wie schon erwähnt gibt es akute Infektionen oder Lebensmittelvergiftungen. Das ist doof, geht aber meist nach ein paar Tagen wieder weg.
Weitere Ursachen sind Medikamente, Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten, funktionelle Störungen von Bauchspeicheldrüse, Magen und Leber/Galle oder auch Erkrankungen wie eine Überfunktion der Schilddrüse.
Jetzt kann man einfach in die Apotheke gehen und sich etwas gegen Durchfall holen. Gibt es ja einige Produkte auf dem Markt. Oder man weiß noch, dass die Oma einem immer geriebenen Apfel gegeben hat.
Und schon hört der Durchfall auf. Welch ein Glück. Oder?
Naja, nicht so richtig.
Das Symptom ist weg, aber an der Ursache hat sich nichts geändert. Und wäre es nicht viel schöner, wenn man die Ursache für den Durchfall behandelt und nicht nur das Symptom?
Wenn ich eine schwächelnde Bauchspeicheldrüse habe, muss ich ganz anders behandeln als wenn ich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit habe.
Und um das rauszukreigen, muss ich einfach ein bisschen tiefer graben, viele viele Fragen stellen und vielleicht auch eine Stuhluntersuchung veranlassen.
Nachdem ich alle Ergebnisse der Anamnese (Krankenbefragung), körperlichen Untersuchung und Laborbefunde gesichtet habe, legen wir einen individuellen Therapieplan und einen Therapierhythmus für Sie fest.
Eventuell erhalten Sie von mir Mittel zum Einnehmen und Ernährungsempfehlungen sowie Anweisungen für zu Hause.
Wir werden uns regelmäßig in der Praxis sehen und schauen auf ihre akuten Beschwerden und ob sie sich verändern und wir arbeiten weiter an der Ursache.
Je nachdem um welche Ursache es sich handelt, braucht es für die Behandlung etwas Geduld. Der Körper braucht seine Zeit.
Wenn Sie Fragen dazu haben oder Fragen zu Ihren Verdauungsbeschwerden haben, bitte sprechen Sie mich an oder buchen ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch.
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich