Möchten Sie eine Schmerztablette?

Ach, Sie haben gar keine Schmerzen? Aber wenn Sie jetzt eine Tablette nehmen, dann kriegen Sie vielleicht gar keine.

 

Was meinen Sie mit Nebenwirkungen? Ist doch nur eine kleine Tablette. Macht die Nebenwirkungen? Bestimmt nur ganz kleine, oder?

 

 

Sie halten dieses kleine Gespräch für unsinnig, weil Sie denken, kein Mensch nimmt Arzneimittel ohne Grund?

 

Widerspreche ich! Gespräche über die Einnahme von Arzneimitteln führe ich fast wöchentlich in meiner Praxis. Allerdings nicht über Schmerzmittel, sondern über Darmbakterien, Nahrungsergänzungsmittel, phytotherapeutische Mittel (also Pflanzenheilkunde) und und und. Hauptsächlich aber wirklich über sogenannte Probiotika, also Bakterien für den Darm.

 

 

Und da bin ich gar keine Freund von. Das ist nämlich wie eine Schmerztablette nehmen und gar keine Schmerzen haben.

 

 

Weshalb haben wir eigentlich Bakterien im Darm?

Die Beziehung zwischen Mensch und Darmbakterien ist eine Symbiose, also eine wechselseitig vorteilhafte Partnerschaft. Ohne diese Bakterien könnten viele lebenswichtige Funktionen nicht optimal ablaufen. Sie tragen erheblich zu unserem Wohlbefinden bei!

 

 

Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Zersetzung von Nahrungsbestandteilen. Dadurch erhalten die Darmzellen „Futter“ und können eine gute Barrierefunktion aufrecht erhalten.

 

 

Außerdem können Sie einige Vitamine bilden. Unter anderem Vitamin K.

 

 

Und dazu kommt noch, dass sie eine entscheidende Rolle für das Immunsystem spielen. Sie „trainieren“ das Immunsystem darin, zwischen harmlosen Substanzen und Krankheitserregern zu unterscheiden.

 

Außerdem gelten sie als „Platzhalter“. Wenn der Platz mit guten Bakterien besetzt ist, können da schon keine Erreger wachsen, die wir nicht haben wollen.

 

 

Dann kann ich also „blind“ Darmbakterien einnehmen?

Nein! Nur weil etwas im Körper gute Dinge macht, heißt das nicht, dass wir es einfach zuführen sollten. So nach dem Motto: Viel hilft viel!

 

Zu viele Bakterien, bzw. die falsche Zusammensetzung im Darm können Probleme verursachen. Blähungen, Durchfall und generell Verdauungsbeschwerden können durchaus die Folge sein.

 

Es kann ja sein, dass sowohl die Anzahl als auch die Verteilung Ihrer Bakterien total gut ist. Weshalb sollten Sie dann also Bakterien einnehmen? Das ist wie mit der Schmerztablette. Ich habe keine Schmerzen, also nehme ich keine Schmerztablette!

 

Ich weiß nicht wie es in meinem Darm aussieht, also nehm ich auch keine Darmbakterien.

Ist ganz einfach.

 

Und nur weil das Marketing laut ist, heißt es nicht, dass das Probiotikum für Sie, jetzt in diesem Moment gut ist.

 

 

Was heißt das jetzt für Sie?

Lassen Sie uns mal zusammenfassen:

 

Sie haben Verdauungsbeschwerden?

Dann lassen Sie uns doch einfach mal schauen, „wie es in Ihrem Darm so aussieht“.

 

 

Aber es gibt doch da so ein tolles Produkt, welches an jeder Ecke empfohlen wird.

Dann lassen Sie uns doch einfach mal schauen, „wie es in Ihrem Darm so aussieht“.

 

 

Aber bei Instagram sagt doch jeder Darmberater, dass genau dieses Mittel alle meine Beschwerden wegzaubert.

Dann lassen Sie uns doch einfach mal schauen, „wie es in Ihrem Darm so aussieht“.

 

 

 

Dieses Spiel können wir noch sehr lange fortführen. Will ich aber gar nicht.

 

Wenn ich nicht weiß wie mein Darm aufgestellt ist, dann nehme ich nichts ein und Punkt.

 

 

Wenn Sie aber wirklich wissen möchten, ob ihr Darm Unterstützung braucht, ob ihre Bakterienanzahl ausreichend oder vielleicht sogar zu hoch ist (das gibt es nämlich auch), dann melden Sie sich gerne bei mir zu einem kostenfreien Erstgespräch und ich erkläre Ihnen, wie "man sich den Darm anschaut".

 

 

Herzlichst

Ihre Nicole Ulbrich