Warum es Selbstfürsorge ist, aus der Komfortzone zu treten

Vielleicht haben Sie diesen Satz schon mal gehört:

 

 

"Das Leben beginnt außerhalb der Komfortzone."

 

 

Aber was bedeutet das eigentlich? Und warum kann es ein Akt der Selbstfürsorge sein, sich bewusst Herausforderungen zu stellen?

 

Wieso sollte es sich lohnen, die gewohnte Sicherheit zu verlassen?

 

Ich hatte am Wochenende einen Workshop. Nicht im privaten Bereich, sondern für die Praxis. Also für mich als Behandlerin.

 

Und bei diesen Workshops gibt es häufig Paararbeiten. So auch hier. Und ich hasse diese Paararbeiten. Etwas an einem anderen, meist fremden Menschen anzuwenden, was ich gerade erst gelernt habe und noch nicht perfekt beherrsche, macht mich mit einem Schlag sofort unfassbar nervös. So ganz klassisch mit schweißnassen Händen und roten Flecken im Gesicht. Jeder der mich kennt, darf jetzt liebevoll lachen. Weil: diese Nervosität bringt man mit mir meist nicht in Verbindung……

 

Sonntag Nachmittag, kurz vor Ende des Seminars dann der große Angstmoment:

 

Ich sollte eine andere Teilnehmerin behandeln und von ihr eine Rückmeldung dafür kriegen.

 

(Mal kurz am Rande. Die Seminare die ich besuche, sind angefüllt mit tollen Menschen und noch NIE hat mich jemand in irgendeiner Weise irgendwie blöd behandelt. Es ist also keine erlernte Aufregung.)

 

Ich schon in meinem Kopf nach Ausreden gesucht, weshalb ich das jetzt auf GAR KEINEN FALL machen könne. Aber halt! Geht es nicht häufig genau darum? Etwas zu tun, was sich ungewohnt und neu anfühlt? Wenn ich es nicht probiere, dann weiß ich doch gar nicht, ob ich es nicht vielleicht doch kann?

 

Ist es nicht genau das, was ich meinen Patienten immer ans Herz lege? Nämlich Dinge auszuprobieren. Denn es könnte ja sein, dass es gut wird.

 

Also was habe ich gemacht? Ich habe als erstes meine Aufregung kommuniziert. Sie war dann nicht weg, aber ich habe diese Energie ins Universum gegeben und der Stein in meinem Magen war leichter.

 

Und dann hab ich einfach losgelegt. Und es war toll. Nicht nur das Behandeln, sondern das Gefühl, mutig über meinen Schatten gesprungen zu sein. Es fühlte sich plötzlich herrlich leicht und stimmig an und mein Kopf war wie ausgeschaltet.

 

Ich fühlte mich großartig und mindestens 5 Zentimeter größer und 5 Kilo leichter.

 

Ich hatte etwas geschafft, was mich vorher sehr nervös gemacht hat. Und ich habe wieder einmal gemerkt, dass „ins Tun kommen“ wichtig ist. Und nein, ich musste den Ablaufplan dafür noch nicht auswendig wissen. Ich durfte noch auf meinen Zettel spicken.

 

 

Was ist das also mit dieser Komfortzone?

 

Komfortzone: Sicherheit oder Stillstand?

Die Komfortzone ist der Bereich, in dem wir uns sicher fühlen. Hier kennen wir uns aus, alles läuft nach bekannten Mustern. Das gibt uns ein Gefühl der Stabilität – und das ist grundsätzlich gut. Doch wenn wir immer nur innerhalb dieser Zone bleiben, verpassen wir Chancen. Uu wachsen, Neues zu lernen und unser Potenzial zu entfalten.

 

Sich weiterzuentwickeln bedeutet, sich bewusst neuen Situationen auszusetzen. Das kann unangenehm sein, weil es mit Unsicherheiten verbunden ist. Doch genau hier liegt der Schlüssel zur Selbstfürsorge: Sie zeigen sich selbst, dass Sie fähig sind, Herausforderungen zu meistern. Sie beweisen sich, dass Sie stärker sind, als Sie vielleicht glauben.

 

 

Selbstfürsorge bedeutet, an sich selbst zu glauben

Viele Menschen denken, Selbstfürsorge bestehe nur aus Ruhe und Entspannung – ein heißes Bad, ein gutes Buch oder ein Spaziergang. Doch wahre Selbstfürsorge geht tiefer. Sie bedeutet auch, sich selbst ernst zu nehmen und sich Gelegenheiten zu schaffen, um zu wachsen.

 

Wenn Sie sich einer neuen Herausforderung stellen – sei es ein neuer Job, eine neue Sprache oder ein mutiges Gespräch – tun Sie etwas Gutes für sich. Sie entwickeln Resilienz, also innere Widerstandskraft, und stärken Ihr Selbstbewusstsein. Sie zeigen sich selbst, dass Sie es wert sind, sich weiterzuentwickeln.

 

Wie Sie mutig aus der Komfortzone treten

Es muss nicht gleich ein radikaler Schritt sein. Kleine Herausforderungen im Alltag reichen oft schon aus, um neue Erfahrungen zu sammeln und zu wachsen. Hier ein paar Inspirationen:

 

Probieren Sie etwas Neues aus: Ein anderes Gericht kochen, eine neue Sportart testen oder an einem Kurs teilnehmen. Oder kaufen Sie ein Gemüse, dass Sie noch nie probiert haben.

 

Sagen Sie öfter „Ja“ oder „Nein“: Trauen Sie sich, neue Möglichkeiten zu ergreifen oder Grenzen zu setzen, wo es nötig ist. Dies beiden kleinen Wörter können so mächtig sein. Hören Sie auf Ihren Bauch, meist weiß der ganz gut, welches der Beiden gerade dran ist.

 

Sprechen Sie Menschen an: Ein nettes Gespräch mit einem Fremden kann neue Perspektiven eröffnen und das Selbstbewusstsein stärken. Die Supermarktkasse bietet sich dazu hervorragen an. Oder halten Sie jemandem eine Tür auf. Was sich da bei mir manchmal für Gespräche entwickeln ist immer wieder erstaunlich.

 

Reisen Sie allein: Eine neue Umgebung ohne bekannte Begleitung zu entdecken, ist eine wunderbare Erfahrung, um sich selbst besser kennenzulernen. Aber es braucht ja nicht gleich eine Reise. Gehen Sie alleine in ein Café oder zum Essen in ein Restaurant. Dafür ist die Hürde nicht so hoch.

 

Sie sind es wert!

Aus der Komfortzone zu treten, ist kein Selbstzweck, sondern eine liebevolle Handlung sich selbst gegenüber. Es bedeutet, sich selbst zuzutrauen, dass man mehr kann, als man denkt. Jeder kleine Schritt in Richtung Wachstum kann Ihr Selbstvertrauen, Ihre innere Zufriedenheit und Ihr Wohlbefinden stärken. Ist zumindest meine Meinung.

 

Also, wann war das letzte Mal, dass Sie etwas Neues ausprobiert haben? Vielleicht ist heute der perfekte Tag, um sich selbst eine Herausforderung zu schenken – und sich damit etwas Gutes zu tun!

 

Werde ich das nächste Mal bei einer Paararbeit wieder aufgeregt sein? Ja klar!

 

Wird es mit der Zeit besser? Höchstwahrscheinlich!

 

Mach ich es deswegen immer wieder? Auf jeden Fall!

 

 

Wenn Sie mehr zum Thema Selbstfürsorge wissen wollen, oder Fragen dazu haben, wie ich Sie dabei in der Praxis unterstützen kann, dann melden Sie sich gerne zu einem unverbindlichen kostenfreien Erstgespräch.

 

 

Herzlichst

Ihre Nicole Ulbrich