Teil 2: Was ist Fibromyalgie?

 

Im vorherigen Blogbeitrag haben wir uns mit den Ursachen und den Symptomen der Erkrankung beschäftigt. Heute schauen wir uns die Erkrankung und ihre Besonderheiten noch etwas genauer an.

 

Warum ist die Diagnose so schwierig?

Fibromyalgie ist oft schwer zu diagnostizieren, da sie sich weder auf Röntgenbildern noch in Bluttests nachweisen lässt. Ärzte greifen deshalb häufig zur „Ausschlussdiagnose“, bei der andere Krankheiten wie Rheuma, Multiple Sklerose oder chronische Infektionen zunächst ausgeschlossen werden, vevor die Diagnose Fibromyalgie gestellt werden kann.

 

Diese Schwierigkeiten führen oft dazu, dass Betroffene eine regelrechte „Arzt-Odyssee“ hinter sich haben, bis sie die Diagnose erhalten. Hinzu kommt, dass viele Symptome der Fibromyalgie auch bei anderen Erkrankungen auftreten, was die Unsicherheit weiter verstärken kann. Viele Patient*innen fühlen sich daher allein gelassen und zweifeln an der eigenen Wahrnehmung, was die psychische Belastung noch verstärkt.

 

Die Herausforderungen der „unsichtbaren Krankheit“

Ein weiterer Grund für die schwierige Diagnose ist die Tatsache, dass Fibromyalgie als „unsichtbare Krankheit“ gilt. Äußerlich sind die Schmerzen und Beschwerden kaum sichtbar, was dazu führt, dass das Umfeld, Freunde und selbst Familienangehörige die Krankheit nicht nachvollziehen können. Aussagen wie „Du siehst doch gesund aus“ verstärken das Gefühl der Isolation und führen oft zu Missverständnissen.

 

Betroffene berichten, dass diese Unsichtbarkeit der Krankheit eine starke psychische Belastung darstellt und häufig zu sozialen Rückzügen führt. Diese Stigmatisierung kann die Fibromyalgie verschlimmern, da die psychische Belastung auf das Schmerzempfinden zurückwirkt und zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.

 

Wie sieht die Behandlung aus?

Die Behandlung der Fibromyalgie ist oft eine Herausforderung und benötigt einen ganzheitlichen Ansatz, der auf die individuellen Bedürfnisse der Patient*innen abgestimmt ist. Da die Krankheit als unheilbar gilt, liegt der Schwerpunkt auf der Linderung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität.

 

Ganzheitliche Therapieansätze und Lebensstiländerungen

 

Die Behandlung kann folgende Ansätze umfassen:

 

Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel und Antidepressiva werden häufig eingesetzt, um Schmerzen zu lindern und die Schlafqualität zu verbessern.

 

Bewegung und Physiotherapie: Regelmäßige Bewegung, wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga, kann helfen, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern.

 

Entspannungstechniken und Stressbewältigung: Achtsamkeit, Meditation und Atemübungen können das Nervensystem beruhigen und helfen, Stress abzubauen.

 

Psychotherapie: Da die Fibromyalgie oft mit psychischen Belastungen einhergeht, kann eine Psychotherapie helfen, die Krankheit anzunehmen und mit negativen Denkmustern besser umzugehen.

 

Ernährungsumstellung: Manche Betroffene berichten, dass eine entzündungshemmende Ernährung die Symptome lindern kann. Dabei spielen Omega-3-Fettsäuren, Obst, Gemüse und ballaststoffreiche Nahrungsmittel eine Rolle.

 

Ausblick

Fibromyalgie ist eine komplexe Krankheit, die nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche herausfordert. Das Verständnis und die Akzeptanz der Erkrankung sind wichtige Schritte, um den Leidensdruck der Betroffenen zu reduzieren. Für eine effektive Behandlung ist es entscheidend, dass Betroffene und auch ihre Angehörigen sich umfassend informieren und die Krankheit ernst nehmen.

 

Fibromyalgie ist kein rein körperliches Problem – das Nervensystem und die Psyche spielen eine ebenso große Rolle.

 

Im nächsten Blogbeitrag werden wir daher den Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und Stress beleuchten und zeigen, wie wichtig der Umgang mit psychischem Druck für die Symptomkontrolle ist.

 

 

 

Wenn Sie Fragen zur Fibromyalgie haben, oder selbst betroffen sind und wissen möchten ob ich Sie unterstützen kann, dann melden sie sich gerne für ein kostenfreies telefonisches Erstgespräch.

 

 

Herzlichst

Ihre Nicole Ulbrich