Probiotika und Präbiotika: Können sie bei Aufstoßen helfen?

Aufstoßen, auch bekannt als Rülpsen, ist ein häufiges, aber oft unangenehmes Problem, das viele Menschen betrifft. Es kann durch verschiedene Faktoren wie übermäßiges Essen, das Schlucken von Luft, kohlensäurehaltige Getränke oder bestimmte Nahrungsmittel verursacht werden.

 

Aber könnten Probiotika und Präbiotika eine Lösung bieten?

 

Was sind Probiotika und Präbiotika?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, meistens Bakterien und Hefen, die in bestimmten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sind. Diese „guten“ Bakterien fördern die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts, indem sie das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen.

 

Probiotische Lebensmittel umfassen zum Beispiel Joghurt, Kefir, Sauerkraut und andere fermentierte Produkte, wie etwa Kimchi.

 

 

Präbiotika hingegen sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, meist Ballaststoffe, die das Wachstum und die Aktivität der guten Bakterien im Darm fördern.

 

Sie sind in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Chicorée , Bananen, Zwiebeln, Knoblauch und Vollkornprodukten enthalten.

 

Wie könnten Probiotika und Präbiotika bei Aufstoßen helfen?

Aufstoßen kann durch ein Ungleichgewicht des Darmmikrobioms verursacht werden, das zu Verdauungsproblemen wie Blähungen, Völlegefühl und überschüssiger Gasbildung führt.

 

Probiotika und Präbiotika könnten helfen, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen und somit die Symptome zu lindern.

 

Förderung einer gesunden Verdauung: Probiotika unterstützen die Verdauung, indem sie die Gärung von Nahrungsresten im Darm verbessern und dadurch die Gasproduktion reduzieren, was wiederum zu weniger Aufstoßen führen könnte.

 

Reduzierung von Entzündungen: Ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann zu einer Überproduktion von Gasen führen, die zu häufigem Aufstoßen führen. Probiotika helfen, entzündungsfördernde Bakterien zu verdrängen und das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen.

 

Unterstützung der Nahrungsverwertung: Präbiotika fördern das Wachstum von nützlichen Bakterien, die die Nahrung besser abbauen, wodurch weniger Gase entstehen, die aufgestoßen werden müssen.

 

 

Anwendung und Dosierung

Wenn Sie Probiotika und Präbiotika ausprobieren möchten, um Ihr Aufstoßen zu lindern, sollten Sie einige Dinge beachten:

 

 

„Nehmen Sie keine probiotischen Nahrungsergänzungsmittel ohne vorherige Stuhluntersuchung ein!“

 

 

Auch wenn nach dieser Aussage die Hälfte der Leser meine Seite verlässt!

 

Bitte nehmen sie nicht einfach etwas ein. Auch nichts, was der Tante Gerti Ihres Schwipp-Schwagers mütterlicherseits doch so gut geholfen hat!

 

Auch nicht das, was der nette Apotheker so toll findet!

 

Sie wissen doch gar nicht, ob ihr Darm genau diese Bakterien benötigt!

 

Was Sie dafür machen können: essen Sie doch mal wieder Chicorée. Ich frage aus bestimmten Gründen jeden meiner Patienten in der Praxis, ob er Chicorée verträgt.

Das sind die Antworten (ist nur ein Bauchgefühl, keine Statistik):

 

50% → kenn ich nicht

 

40% → mag ich nicht

 

10% → ess ich gern

 

Wenn Sie zu den „50% → kenn ich nicht“ gehören, dann los! Gibt es in fast jedem Supermarkt in der Gemüseabteilung. Bissle versteckt, er ist gschamig.

 

Damit tun Sie Ihrem Darm sehr viel mehr gutes, als wild irgendein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

 

Also…..

Probiotika und Präbiotika bieten eine vielversprechende Möglichkeit, das Aufstoßen zu vermindern, indem sie das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen und die Verdauung verbessern.

 

Während sie nicht für jeden die perfekte Lösung sind, können sie für viele Menschen eine wertvolle Ergänzung zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden darstellen. Wenn Sie häufig unter Aufstoßen leiden, könnte es sich lohnen, diese natürlichen Helfer in Ihre Ernährung zu integrieren.

 

Wenn Sie jetzt über eine Stuhluntersuchung nachdenken, weil Sie immer wieder an Aufstoßen leiden, dann melden Sie sich gerne zu einem kostenfreien telefonischem Erstgespräch bei mir.

 

 

Herzlichst

Ihre Nicole Ulbrich