Gestern habe ich die Praxis für einen Tag zu gemacht. Mir einfach eine kleine Auszeit vom Alltag genommen. Ich war in einem Naturbad in Hamburg und habe die Wärme, das Wasser und die Gespräche mit meiner Begleitung genossen. Ich habe mich frei gefühlt. Das Handy war aus und der Krimi lag ungelesen in der Tasche. Habe den Kindern beim spielen und planschen zugesehen. Habe ein kleines Mittagsschläfchen gemacht und genossen, dass ich nichts tun muss außer „Sein“.
Und habe in diesen wenigen Stunden bemerkt, wie müde ich eigentlich bin und wie wichtig dieser Tag für mich ist.
Das ist der Grund, warum ich mir das jetzt einfach öfter einplane. Einen ganzen Tag frei für mich. Nicht erreichbar sein, nichts tun müssen, mich frei fühlen, Dinge zu tun, die mir gut tun. Einfach gut zu mir zu sein.
Das verrückte ist ja, dass ich das meinen Patienten immer wieder predige. Wie wichtig es ist, sich auch im Alltag Auszeiten zu nehmen. Mal ein paar Minuten oder Stunden, aber eben auch mal einen ganzen Tag.
Für mich selbst habe ich immer Ausnahmen gemacht. ICH kann doch nicht einen ganz normalen Werktag zum Feiertag machen. Alle anderen, nur ich nicht. Bescheuert, gell?!
Warum sind diese kleinen Pausen denn so wichtig?
verlieren. Zwischen beruflichen Verpflichtungen, familiären Aufgaben und persönlichen Zielen bleibt oft kaum Zeit zum Durchatmen.
Viele von uns neigen dazu, auf den nächsten großen Urlaub hinzuarbeiten – eine zweiwöchige Reise in ein fernes Land oder ein verlängertes Wochenende in den Bergen. Doch was ist mit den kleinen, alltäglichen Auszeiten? Warum sind sie so wichtig, und wie können sie unser Wohlbefinden langfristig fördern?
Eine Auswahl an Gründen für kurze Auszeiten
1. Stärkung der mentalen Gesundheit
Regelmäßige kurze Pausen können Wunder für unsere mentale Gesundheit bewirken. Das ständige Arbeiten ohne Unterbrechung führt häufig zu Erschöpfung, Stress und einem Gefühl der Überforderung. Ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause, eine Tasse Tee in Ruhe oder ein paar Minuten Meditation können den Kopf freimachen und helfen, den Stresspegel zu senken. Diese Mini-Auszeiten geben uns die Möglichkeit, uns neu zu zentrieren und mit frischer Energie und klarerem Geist an die Aufgaben des Tages heranzugehen.
Manchmal reichen schon 3 tiefe Atemzüge am geöffneten Fenster.
2. Erhöhung der Produktivität
Es mag widersprüchlich klingen, aber kurze Pausen können tatsächlich die Produktivität steigern. Wer ununterbrochen arbeitet, merkt oft, dass die Konzentration nachlässt und die Fehlerquote steigt. Regelmäßige kurze Auszeiten ermöglichen es dem Gehirn, sich zu erholen, was wiederum die Konzentration und Effizienz erhöht.
Ich kenne das ja von mir. So häufig verbringe ich meine Mittagspause am Laptop. Weil meine Liste zum abarbeiten ist ja so lang. Und anstatt 30 Minuten Pause zu machen, arbeite ich durch. Dann bin ich abends aber mit der Liste erst recht nicht fertig.
4. Förderung der Kreativität
Kreative Blockaden sind keine Seltenheit, besonders wenn man sich zu sehr auf eine Aufgabe fixiert hat. Oftmals entsteht der beste Einfall dann, wenn man den Kopf für einen Moment von der Arbeit abwendet. Ein kurzer Spaziergang oder eine kleine Ablenkung kann dabei helfen, den Geist zu erfrischen und neue Perspektiven zu gewinnen. Viele innovative Ideen und Lösungen für komplexe Probleme entstehen in diesen Momenten der „Leerlaufzeit“.
Bei mir meist während des Kochens oder Putzens, wenn ich also mit dem Kopf überhaupt nicht bei dem Problem bin.
5. Wertschätzung des Augenblicks
In unserer Gesellschaft, die stark auf Produktivität ausgerichtet ist, arbeiten wir oft immer auf das nächste große Ziel hin. Dabei vergessen wir oft, den Moment zu genießen. Kurze Pausen helfen uns, innezuhalten und den Augenblick zu schätzen.
Ein paar Minuten einfach nur atmen oder die Natur genießen, können uns daran erinnern, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben.
Gerade eben saß ich für fünf Minuten mit einem Tee am Fenster und habe dem Regen zugesehen.
Was kann passieren, wenn ich nicht auf mich achte?
Wenn man Pausen ignoriert und nur auf den großen Urlaub hinarbeitet, kann das zu einem Burnout führen. Kleine Pausen über den Tag verteilt helfen, die Energie zu halten und verhindern, dass man völlig erschöpft in den Urlaub geht. Dann kann man sich in den ersten Tagen kaum entspannen und wird oft krank, zum Beispiel mit einer Erkältung oder Migräne.
Ein ausgeglichener Alltag mit regelmäßigen Erholungspausen sorgt dafür, dass man nicht nur einmal im Jahr Erholung findet. Kurze Pausen sind wichtig für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Sie reduzieren Stress und fördern Produktivität, Kreativität und unser allgemeines Wohlbefinden. Statt nur auf den nächsten großen Urlaub zu warten, sollten wir lernen, den Wert dieser kleinen Pausen zu erkennen und sie regelmäßig in unseren Alltag einzubauen. So können wir langfristig ein erfülltes und gesundes Leben führen.
Wenn Sie jetzt ins Nachdenken gekommen sind und merken, dass Sie Unterstützung brauchen oder vielleicht schon erschöpfter sind als Sie dachten, dann machen Sie gernei einen Termin für ein kostenfreies Erstgespräch bei mir aus.
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich