Der Magen
„Das ist doch zum Kotzen!“
Diese Redewendung über den Magen kennen Sie vermutlich alle und werden auch gleich ein Gefühl damit in Einklang bringen.
Neutral ausgedrückt bedeutet es folgendes:
Etwas ist extrem ärgerlich, frustrierend oder ekelhaft. "Zum Kotzen" bedeutet hierbei so unangenehm oder widerlich, dass es jemanden dazu bringen könnte, sich zu übergeben. Es ist eine drastische Art, seine Abneigung oder seinen Ärger über eine Situation auszudrücken.
Kennen Sie noch andere Redewendungen zum Thema Magen?
"Das ist schwer zu verdauen."
"Das liegt mir wie ein Stein im Magen."
"Das schlägt mir auf den Magen."
"Mir dreht sich der Magen um."
Zusammenfassend meinen alle diese Aussprüche, dass wir uns mit dem „verdauen“ von irgendwas schwer tun. Und das sowohl mit emotionalen Dingen, als auch mit Lebensmitteln.
Liebe geht durch den Magen!
Und dann gibt es natürlich noch diesen wundervollen Ausspruch, dass Liebe durch den Magen geht.
Es ist nicht so ganz klar, woher dieser Satz kommt. Aber klar ist, dass ich durch mein (selbst gekochtes) Essen jemanden verwöhne, nähre, ihm ein wohliges Gefühl im Bauch bereite.
Aufbau und Funktion
Der Magen ist ein beeindruckendes Organ des Verdauungssystems, das eine zentrale Rolle beim Zerkleinern und der Verdauung von Nahrung spielt.
Aufbau
Der Magen befindet sich im oberen Teil des Bauchraums, unterhalb des Zwerchfells. Er hat eine sackartige Form und ist in verschiedene Abschnitte unterteilt: die Kardia (der Mageneingang), der Fundus (der obere, gewölbte Teil), der Korpus (der Magenkörper und damit der größte Teil des Magens) und das Antrum (Vorraum zum Magenpförtner). Der Magenausgang wird als Pylorus oder Magenpförtner bezeichnet.
Die Magenwand besteht aus mehreren Schichten von Gewebe, darunter eine Schleimhautschicht, eine Muskelschicht und eine äußere Bindegewebsschicht.
Funktion
Die Verdauung beginnt, wie in einem vorherigen Beitrag schon beschrieben, bereits im Mund, aber der Magen spielt eine entscheidende Rolle, indem er Nahrung weiter zerkleinert und chemisch verarbeitet. Diese Prozesse werden durch eine Kombination aus mechanischer und chemischer Verdauung erreicht.
Verdauung
Mechanische Verdauung
Die Magenmuskulatur kontrahiert sich rhythmisch, um Nahrung zu vermischen und zu kneten. Dieser Vorgang wird als Peristaltik bezeichnet. Durch diese Bewegungen wird die Nahrung in kleinere Partikel zerlegt und mit Magensaft vermischt.
Chemische Verdauung
Der Magen bildet Magensaft, der eine Mischung aus Magensäure (hauptsächlich Salzsäure) und Verdauungsenzymen wie Pepsin enthält. Die Magensäure hilft, Nahrungsmittel zu zersetzen und Bakterien abzutöten, während Pepsin Proteine in kleinere Fragmente spaltet.
Der Magen hat auch eine wichtige Barrierefunktion durch die Produktion von Schleim, der die Magenwand auskleidet und sie vor der aggressiven Magensäure schützt. Dieser Schleim schützt die Magenwand vor Selbstverdauung und Gewebszerstörung.
Die Magenentleerung wird durch verschiedene Faktoren wie die Art der aufgenommenen Nahrung, die Hormonregulation (z. B. Gastrin) und das autonome Nervensystem (reguliert lebenswichtiger Funktionen im Körper, die nicht unter bewusster Kontrolle stehen) gesteuert.
Und obwohl dieses Organ im Körper völlig perfekt und durchdacht und angelegt ist, gibt es natürlich Störungen, die seinen Ablauf durcheinander bringen.
Und das können zum Beispiel Magenschmerzen sein, aber auch Blähungen, weil sich der Dickdarm plötzlich mit Aufgaben herumschlagen muss, die aus einer gestörten Magenfunktion resultieren.
Und das ist mit einer der Gründe, warum ich nach Blähungen frage, wenn jemand mit Magen-Beschwerden in meine Praxis kommt…….
Spannend, oder? Das nächste Mal erzähle ich Ihnen über zwei Organe, die häufig vergessen werden wenn es um den Magen-Darm-Trakt geht.
Nämlich Leber und Bauchspeicheldrüse. Seien Sie gepannt.
Wenn Sie Fragen zu dem Beitrag haben, melden Sie sich gerne bei mir.
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich