Ich habe es dieses Jahr das erste Mal gemacht, um mir ein bisschen klarer zu werden, was in meinem Leben bleiben darf und was weg kann.
Das klingt in der Theorie und auf dem Papier unglaublich einfach und unkompliziert.
In der Praxis sah es so aus, dass ich manch bittere Träne vergossen habe. Sowohl während des Jahres, als auch beim Rückblick.
Wie war mein Jahr 2023?
Ich musste mich von geliebten Menschen und Tieren verabschieden.
Ich habe nach 28 Jahren meinen Beruf als Krankenschwester aufgegeben und bin in die Vollselbständigkeit gegangen.
Ich habe unglaublich viele tolle neue Menschen kennengelernt. Hatte tief berührende Begegnungen mit Patienten, (ehemaligen) Schülern, Kollegen und vielen Menschen im privaten Bereich.
Ich habe mich meinen größten Schwächen gestellt und bearbeite sie.
Ich habe begonnen, eine neue Therapieform zu erlernen: Jin Shin Jyutsu.
Ich habe verstanden, dass nur und ausschließlich ich dafür zuständig bin, dafür zu sorgen dass es mir gut geht.
Ich habe wieder gelernt, dass Selbständigkeit viel Flexibilität verlangt.
Ich habe mich meinen Ängsten gestellt und habe dadurch unfassbar tolle Menschen und Unterstützer kennengelernt.
Ich habe für Dinge gekämpft die mir wichtig sind.
Es war ein hartes Jahr. Ein bewegendes Jahr. Ich habe viel geweint und mich verletzlich gefühlt. Bin durch tiefe Trauer.
Und es war ein tolles Jahr. Mit vielen fröhlichen und glücklichen Momenten. Ich war mutig und stark und habe Seiten an mir kennengelernt, die ich noch nicht kannte. Ein Jahr mit viel Liebe und Lachen.
Und wie ist der Ausblick auf 2024?
Ich habe so viele Ideen und Wünsche dass das Jahr definitiv nicht dafür ausreicht. Aber es gibt ja noch ein Jahr danach.
Ich freue mich darauf, die Praxis zu vergrößern. Endlich Zeit für die Praxisarbeit haben und nicht mehr mit 3 „Jobs“ jonglieren müssen.
In der „Grünen Schule“, der Schule, an der ich unterrichte und unter anderem Dozentin für Homöopathie bin, werden wir unsere Homöopathie-Ausbildung vergrößern. Das wird toll und aufregend und wird mir vermutlich ein paar neue graue Haare bescheren. Und nein, da gibt es kein homöopathisches Mittel dagegen. ;)
Ich freue mich darauf, einige meiner schon bestehenden Therapieformen zu vertiefen und weitere Fortbildungen dazu zu besuchen.
Es gibt noch ein paar Dinge die ich geplant habe und die mir wichtig sind. Aber die bleiben lieber bei mir, denn sie sind (noch) nicht für außen bestimmt.
Private Ausblicke gibt es natürlich auch. Das ein oder andere Lagerfeuer im Garten wird bestimmt dabei sein…..
Ich freue mich auf das Jahr. Es wird spannend und aufregend. Ich erwarte wieder Tränen. Tränen der Trauer und des Glücks. Es werden Menschen kommen und gehen. Es wird bewegt.
Warum war der Rückblick gut für mich?
Das Leben ist Entwicklung und Bewegung. Viele Jahre habe ich einfach vor mich hin gearbeitet. Habe oft nur von einem freien Tag in den nächsten gelebt. Es gab keine Höhepunkte und ich dachte, so geht Leben eben.
Aber das stimmt nicht. Es ist nur so, das man selbst etwas dafür tun muss.
(Ich finde übrigens, dass das Wörtchen „muss“ viel zu negativ belegt ist. Immer diese Diskussionen dass man „gar nix muss“. Geht mir persönlich total auf die Nerven. Natürlich muss ich Sachen. Das ist meiner Meinung nach auch nichts Schlimmes. Wenn ich Sachen verändern will, muss ich eben auch bestimmte Dinge tun. Wie sagt einer meiner Lieblingsmenschen immer:
Und wenn Du es nicht gern machst, dann machst Du es halt ungern!
Und Sie glauben ja nicht, wie mich dieser Satz entspannt. Seitdem ist das abendliche Staubsaugen in der Praxis nur noch halb so wild!)
Ich kann nicht erwarten, dass mein Leben sich ändert, wenn ich nichts dafür tue. Und manchmal ist das anstrengend und ich muss mich auf meinen Allerwertesten setzen und schauen was ich eigentlich will.
Und hier kommt diese Planung ins Spiel.
Nur wenn ich mir anschaue wie mein letztes Jahr war, was gut war, was bleiben darf, was weh tat, was Mist war, nur dann kann ich doch überlegen wie ich meine Zukunft sehe. Dann kann ich schauen wo ich hin will und wie ich das bewerkstelligen kann.
Dann habe ich Ziele, dann kann ich mich wieder auf Dinge, Begegnungen, Situationen freuen.
Und schon wird es leichter und heller.
Dieser Rückblick kann auf Papier, digital oder bei (viel zu viel) Glühwein am Lagerfeuer sein. Aber er sollte sein, einfach weil er so unglaublich viel bewirken kann.
Versuchen Sie es. Das Jahr ist noch jung!
Herzlichst
Ihre Nicole Ulbrich